Zum Frieden erziehen – kompetent, gewaltfrei, konstruktiv
April 2012 bis Mai 2013
9. Grundkurs in Friedenserziehung, Gewaltprävention und Konfliktbearbeitung
Flyer zum Download: friedenserziehung.pdf (pdf-Datei; Dateigröße 188 KByte)
Ungelöste und unlösbar scheinende Konflikte, Stigmatisierung und Ausgrenzung von Gruppen sowie zunehmende Gewalt und Gewaltbereitschaft sind beherrschende Themen in den Medien und in unserer Gesellschaft. Was dabei unerwähnt bleibt ist der Hinweis auf die Möglichkeit, den Blick auf sich und die anderen zu verändern und zu erweitern. Nötig sind Menschen, die Methoden von Gewaltprävention und friedlicher Konfliktbearbeitung lernen, anwenden und weitergeben.
Zielgruppe
Die Fortbildung richtet sich an Frauen und Männer, die:
- in ihrem beruflichen oder persönlichen Umfeld mit Konflikten und Gewalt konfrontiert sind und Mittel und Wege suchen, damit umzugehen und deeskalierend einzuwirken;
- mit Jugendlichen und Kindern arbeiten, denen sie Selbstbewusstsein und Durchsetzungskraft mit friedlichen Mitteln vermitteln wollen;
- in Bürgerinitiativen, Kirchengemeinden und sozialen Gruppen aktiv sind und Handwerkszeug für die friedliche Durchsetzung von Zielen suchen;
- in gesellschaftlichen Konfliktlagen, z.B. bei Demonstrationen vermittelnd tätig werden wollen;
- für sich einen Friedensdienst im Ausland in Erwägung ziehen und dazu erste Grundlagen erlernen möchten.
Methoden
Wir arbeiten mit den persönlichen Erfahrungen der Teilnehmenden, Selbstreflexion, eigenständiges Arbeiten in Gruppen und Einübung von neuen Verhaltensweisen durch Rollenspiele sind wichtige Elemente, dabei werden Körper, Geist und Seele einbezogen.
Die vermittelten Ansätze werden von den Teilnehmenden ausprobiert und damit die Kenntnis der vorgestellten Methoden vertieft.
Inhalte, Themen und Termine
Die Fortbildung vermittelt zum einen theoretische Ansätze zur Definition von Gewalt, Gewaltfreiheit und Konflikt, zu Konfliktmanagement und zur Friedenserziehung.
Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen werden unter dem Blickwinkel des transkulturellen Lernens und des interreligiösen Dialogs betrachtet. Zum anderen wird ein Schwerpunkt das praktische Üben von gewaltfreiem und deeskalierendem Verhalten sein. Dabei werden wir uns mit den verschiedenen Menschenbildern in unserer Gesellschaft auseinandersetzen.
Die genauen Termine und Orte:
Einführungstage: 21. / 22.4.2012 im Augustinerkloster Erfurt
1. Kursabschnitt: 14. – 17.6.2012 im Naturerlebnishof Hausen bei Arnstadt
„Kommunikation als Herausforderung – Konflikt als Chance“ (Biografiearbeit zu Konflikt und Identität, gewaltfreie Kommunikation, Bedürfnis – Angst – Modell)
2. Kursabschnitt: 6. – 9.9. 2012 Tagungshaus „Rittergut“ Lützensömmern bei Erfurt
„Individuum, Gruppe, Gesellschaft“ (Gruppendynamik, Themenzentrierte Interaktion, transkulturelles Lernen, Betzavta)
3. Kursabschnitt: 8. – 11.11.2012 Friedrich-Myconius-Haus in Tabarz
„Gewalt und Gewaltfreiheit“ (Gewaltbegriff, Geschlecht und Gewalt, häusliche Gewalt, Friedensdienste)
4. Kursabschnitt: 17. – 20.1.2013 Martin-Luther-King-Haus in Schmiedeberg
„Transformation von Konflikten“ (Theaterarbeit, Einführung in die Mediation)
5. Kursabschnitt: 14. – 17.3.2013 Mauritiushaus Niederndodeleben bei Magdeburg
Vertiefungswochenende (Themen nach Wahl der Teilnehmenden)
6. Kursabschnitt: 23. – 26.5.2013 in der Jugendbildungsstätte „Weißer Hirsch“ in Dresden
„Kursreflexion und Ausblick“ (eigene Ressourcen, Weiterbildungsmöglichkeiten, Hausarbeiten, Abschlussgottesdienst)
Seminarleitung
Gabriele Buschmann, Berlin
MA Soziologie und Erziehungswissenschaften, Theaterpädagogin,
Trainerin für interkulturelle Seminare und gewaltfreie Konfliktbearbeitung
Wolfgang Geffe, Magdeburg
Beauftragter für Friedensarbeit der EKM, Diakon, Diplom-Sozialarbeiter,
Systemischer Supervisor und Organisationsberater
Formales
Der gesamte Kurs umfasst zwei Einführungstage, sowie sechs Kursabschnitte, jeweils von Donnerstagabend bis Sonntagmittag, das sind insgesamt 150 Unterrichtsstunden.
Kosten (inkl. Übernachtung im Doppelzimmer und Vollverpflegung)
für die Einführungstage: 50,- €
für die sechs Kursabschnitte: 800,- € (Ermäßigungen sind auf Antrag möglich).
Der Zahlungsmodus wird während der Einführungstage individuell besprochen.
Dieser berufsbegleitende Kurs ist als Lehrerfortbildungsveranstaltung anerkannt.
Die Fortbildung schließt mit einem Zertifikat ab.
Ausblick
Die Fortbildung entspricht den Standards des Qualifizierungsverbundes der AGDF. Weiterführende Kurse im Rahmen dieses Verbundes (Aufbaukurse, Fach- und Spezialisierungsseminare) sind möglich.
Die Teilnehmenden der Grundkurse werden auch nach Abschluss der Ausbildung über Anfragen aus der Praxis, Materialien, Weiterbildungsangebote u.ä. informiert